Reisebericht der 2. USA/Kanada-Reise 1997


von Helmut Vogt

Es war ein unvergessliches Erlebnis !! So endete der Reisebericht der Amerikareise 1988, und so beginnt auch der Reisebericht 1997. Jeder von uns Mitreisenden hat das Land der unbegrenzten Möglichkeiten anders wahrgenommen und erlebt. Der folgende Bericht soll Eindrücke von der Reise vermitteln und den Reiseverlauf in Kurzform schildern. Auch hier fällt es schwer, alle Eindrücke für den Leser zu beschreiben.

Amerika, wir kommen wieder ! Wir hatten es uns fest vorgenommen: Zur 40. Steuben-Parade im Jahr 1997 fliegen wir wieder über den großen Teich! Die ersten Vorbereitungen begannen schon nach der Generalversammlung 1988. Ein Reisekonto wurde angelegt. Anfang 1996 begannen wir mit der Suche nach einem geeigneten Reisebüro. Vor neun Jahren hatten wir uns noch ganz nach den Vorschlägen des Reisebüros Staats-Herold-Tours New York gerichtet. Die neue Reise-Route wurde von uns vorgegeben. Aus den Erfahrungen von damals hatten wir gelernt, daß der Ablauf der Reise anders geplant werden mußte. Längerer Aufenthalt an den einzelnen Orten, kürzere Busfahrten und weniger Hektik und Streß, dies waren die Faktoren, die in unsere Überlegungen einfließen mußten. Den geeigneten Partner, der unsere Vorstellungen umsetzen konnte und sie mit sinnvollen eigenen Vorschlägen ergänzte, fanden wir im August 1996: Es war das Reisebüro CONTOURS in Ruppichteroth. Mit diesem Reisebüro, das eng mit dem Deutschen Volksmusikerbund zusammenarbeitet, waren schon einige Bekannte aus anderen Musikvereinen in die USA gereist. Wir wußten also, hier waren wir in guten Händen. Eine 12-tägige Reise, vom 18. bis 29. September 1997 wurde gemeinsam mit dem Reisebüro bis ins Detail besprochen und geplant.

Unsere Reisegruppe bestand aus 37 Aktiven. Dazu kamen die Ehepartner, Freunde und Freundinnen der Aktiven. Da diese Gruppe für einen Bus zu groß war, bemühten wir uns um Freunde und Bekannte, die Interesse an dieser Reise gezeigt hatten. Nach Ablauf der Anmeldefrist konnten wir die Fahrt für 90 Personen buchen.

Die letzten Wochen vor der Abreise waren angefüllt mit vielen Vorbereitungen. Das große Transparent und die Deutschlandfahnen von der USA-Reise 1988 wurden in Ordnung gebracht, Poloshirts mit dem Tambourkorpsemblem gekauft und die Instrumente in stabile Pappkartons verstaut. Am Freitag, dem 29. August gaben Frau und Herr Eilmers vom Reisebüro CONTOURS die letzten Tips und Instruktionen. - Es konnte losgehen!

Donnerstag, 18. September 1997

Wir trafen uns am Morgen des 18. September um 6.15 Uhr in der Dortmitte. Nachdem wir das Gepäck und die Instrumente in die zwei bereitstehenden Busse verstaut hatten, gingen wir gemeinsam zur Kirche. Hier erteilte uns unser Pastor den Reisesegen. Gottes Segen sollte uns auf unserer Reise begleiten und uns gesund zurückbringen.

Um 6.45 Uhr verließen wir Grafschaft. Bis zur Autobahn bei Olpe blieben die Busse zusammen. Dann trennten sich unsere Wege. Während eine Gruppe den Düsseldorfer Flughafen ansteuerte, mußte die andere zum Frankfurter Flughafen fahren; denn es war leider nicht möglich, die 90 Reiseteilnehmer gemeinsam in einem Flugzeug über den großen Teich zu transportieren. Das Einchecken ging problem- und reibungslos vonstatten. Planmäßiger Abflug ab Düsseldorf 11.45 Uhr, United Airlines Flug 953. Abflug ab Frankfurt 12.25 Uhr, United Airlines 917.

Um 18.16 Uhr Ortszeit (6 Stunden Zeitverschiebung) landete die Frankfurter Gruppe (Zwischenlandung in Washington) auf dem LaGuardia Flughafen in New York. Das Flugzeug der Düsseldorfer Gruppe (Zwischenlandung in Chicago) landete um 18.51 Uhr auf demselben Flughafen. Alle hatten die lange Flugzeit gut überstanden. Trotzdem merkte man die Erleichterung, als alle wieder festen Boden unter den Füßen hatten.

Die Paß- und Zollformalitäten waren schon bei der Zwischenlandung in Washington und Chicago erledigt worden. Auf dem Flughafen in New York wurden wir bereits vom Busunternehmen empfangen. Da die beiden Flüge mit einem Zeitunterschied von ca. 1 Stunde gelandet waren, hatte die Frankfurter Gruppe eine kleine Wartezeit zu überstehen. Mit zwei Bussen, die uns für die gesamte Reise rund um die Uhr zur Verfügung standen, fuhren wir zum Hotel in Secaucus (New Jersey-Seite) gegenüber von Manhatten, dem Herzen des "Big Apple", wie New York auch liebevoll genannt wird.

Nach dem Check-in im Hotel konnte sich jeder zunächst etwas frisch machen. Um 20.15 Uhr trafen wir uns in der Lobby des Hotels, um in der Nähe in einem Restaurant zu essen. Natürlich wurden hier auch die ersten amerikanischen Biere getrunken.

Freitag, 19. September 1997

An diesem Morgen brauchten viele, nach einer mehr oder weniger guten Nacht, von den Anstrengungen des Vortages und der Zeitverschiebung geplagt, etwas mehr Zeit zum Wachwerden. Doch die Aussicht auf einen Tag, angefüllt mit neuen Eindrücken und Erlebnissen, brachte schließlich doch alle in Bewegung.

Nach dem Frühstück im Hotel fuhren wir um 8.30 Uhr mit dem Bus hinüber auf die Halbinsel Manhattan. Da uns der Vormittag zur freien Verfügung stand, fuhr ein Teil der Reisegruppe mit dem Lift auf das 381 m hohe Empire State Building. Von der Aussichtsplattform im 86. Stockwerk hatten wir bei herrlicher Fernsicht einen eindrucksvollen Blick auf Manhattan. Ein anderer Teil der Gruppe nutzte den Vormittag schon zum Shopping, z.B. bei "Macy's", New Yorks größtem Kaufhaus.

Um 12.00 Uhr trafen wir uns zum offiziellen Empfang der deutschen Gruppen und Musikkapellen vor dem Rathaus. Der New Yorker Oberbürgermeister Rudolph Giuliani und der Vorsitzende des Paradekomitees begrüßten die Teilnehmer der Steuben-Parade. Auf dem Rathausvorplatz beteiligten wir uns, gemeinsam mit anderen Musikgruppen, mit einem Musikstück am Konzert. Nach dem Austausch der Gastgeschenke begann dann die Stadtrundfahrt.

Natürlich steuerten wir die für jeden Touristen sehenswerten und interessanten Ziele an. Eine Stadt wie New York mit ihren über 7 Millionen Menschen zu erkunden, dazu reichen nicht drei oder vier Tage. Bei einer Stadtrundfahrt streift man halt nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Auf unserer Tour sahen wir den Broadway, der sich wie ein Bandwurm durch Manhattan zieht, den Times Square, den Central Park - die grüne Lunge der Stadt -, das Lincoln Center, das Rockefeller Center, die St. Patrick's Cathedral, das Empire State Building, das Börsenviertel und das geschäftige CHinatown sowie das 420 m hohe World Trade Center. Da ein Bus Probleme mit den Bremsen hatte, mußte eine Gruppe im Battery Park - hier befinden sich auch die Abfahrtstellen zur Freiheitsstatue und zur Einwandererinsel Ellis Island - ca. 1 1/2 Stunden warten, bis der Bus repariert war. Die Wartezeit wurde verkürzt durch Gaukler und Musiker, die im Park für die Farbtupfer im geschäftigen Treiben sorgten.

Zur abendlichen Rundfahrt um Manhattan bestiegen wir gegen 18.00 Uhr am Pier 83 ein Boot der „Circle Line“. Die zweistündige Fahrt (von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr) ging rund um das herrlich erleuchtete Manhattan. Dieses Bild wird sicher jedem in Erinnerung bleiben.

Um 21.30 Uhr trafen wir müde, aber auch beeindruckt vom Gesehenen, im Hotel ein. Einige gingen zu Bett, andere ließen in der Bar den Tag noch einmal Revue passieren.

Samstag, 20. September 1997

Heute war der Tag der Steuben-Parade. Um 8.30 Uhr fuhren wir vom Hotel zur St Patrick's Cathedral. Hier nahmen wir um 9.30 Uhr am Parade-Festgottesdienst in deutscher Sprache teil. Der Erzbischof von New York, John Kardinal O'Connor, zelebrierte wie bereits 1988 den Gottesdienst. In seiner Predigt in deutsche Sprache würdigte er die Verdienste der deutschen Einwanderer beim Aufbau der USA.

Danach fuhren wir zu unserem Aufstellplatz 64th Street & Park Avenue. Hier wurden die Instrumente, die Fahnen und das große Transparent ausgeladen. Um 12.00 Uhr (Dauer der Parade von 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr) setzte sich die 40. Steuben-Parade auf der Fifth Avenue in Marsch, um durch Manhattan zu ziehen. Die Parade begann an der 61th Street und ging bis zur 86th Street und Second Avenue. Einige unserer Schlachtenbummler, die nicht bei der Parade mitmarschieren wollten, nahmen auf einer der Tribünen Platz, um sich von dort die Parade anzusehen. Zum Schluß der Parade wurde die Gruppe wieder abgeholt, so daß niemand verloren ging.

Mit dem Ehrengast, Bundesaußenminister Klaus Kinkel, waren wieder tausende Teilnehmer aus der Bundesrepublik gekommen. Neben 22 amerikanischen Musikkapellen nahmen auch 23 Musikkapellen auf der Bundesrepublik an der Parade teil. Unzählige Schauwagen und Fußgruppen von Deutschen und Deutschamerikanern vervollständigten das Bild der Parade. Angeführt wurde die Parade vom Vorsitzenden des Steuben-Parade-Komitees, New Yorks Oberbürgermeister Rudolph Giuliani, Bundesaußenminister Klaus Kinkel, den Gouverneuren der Staaten New York und New Jersey, den General-Consulen der Bundesrepublik und dem deutschen UN-Botschafter.

Das Tambourkorps Grafschaft konnte sich um 14.30 Uhr in die Parade einreihen. Rund eine Stunde marschierten wir die Fifth Avenue hinunter vorbei an hunderttausenden Zuschauern, die die Strecke säumten. Die Kapellen und Gruppen wurden mit viel Beifall bedacht. Es war ein tolles Erlebnis, das einige von uns zum zweiten Male genießen konnten. Ein großer Teil der Reisegruppe nahm als „Schlachtenbummler“, ausgerüstet mit deutschen Fahnen, ebenfalls aktiv an der Parade teil. Am Ende der Parade wurde im ehemaligen deutschen Viertel dann noch ein wenig gefeiert. Vor einer Kneipe sammelten sich die Mitglieder einiger deutscher Spielmannszüge. Hier wurden noch einige Biere getrunken und gemeinsam, unter den Augen der New Yorker Polizei, musiziert.

Am Abend fuhren wir dann zum Plattdeutschen Verein in North Bergen. Bei der Paradenachfeier im Clubhaus des Vereins erlebten wir einen netten Abend. Als wir am späten Abend ins Hotel zurückkehrten, waren alle von diesem ereignisreichen Tag müde.

Sonntag, 21. September 1997

Für den heutigen Tag war eine weitere Besichtigungstour in New York angesagt. Die Busse brachten Teile der Reisegruppe zum Times Square und zum World Trade Center. Von diesen beiden Punkten aus hatte jeder Reiseteilnehmer die Möglichkeit, seine individuelle Besichtigungs- und Einkaufstour zu starten. Während die Aktiven sich um 12.30 Uhr am Times Square einfinden sollten, hatte der Rest der Reisegruppe den gesamten Tag zur freien Verfügung. Je nach Lust und Laune wurde per Schiff und Taxi oder auch zu Fuß die Freiheitsstatue, Chinatown oder eines der vielen Museen und und und .... besucht.

Die Aktiven des Tambourkorps fuhren vom Sammelpunkt Times Square um 12.45 Uhr zur Paradenachfeier in den Schützenpark. Diese Feier fand auf dem Clubgelände des deutsch-amerikanischen Vereins statt, bei dem wir am Vorabend zu Gast gewesen waren. An dieser Veranstaltung nahmen viele Deutschamerikaner teil. Gemeinsam mit anderen deutschen Musikvereinen gaben wir ein Konzert und tauschten Gastgeschenke aus.

Am späten Nachmittag ging es dann wieder nach Manhattan zurück, um den Rest der Reisegruppe abzuholen. Da wir erst gegen 21.00 Uhr zurück fuhren, hatten wir an diesem letzten Abend in New York auch genügend Zeit, das Lichtermeer am Times Square und auf dem Broadway zu bewundern.

Montag, 22. September 1997

Heute morgen hieß es "Good Bye" New York. Wir fuhren in Richtung Süden und durchquerten dabei einen Teil des Staates New Jersey, bevor wir "Philly", wie Philadelphia im Volksmund auch genannt wird, erreichten.

Die von William Penn 1682 gegründete und nach ihm benannte Stadt gilt zusammen mit Boston als Wiege der Vereinigten Staaten. Hier wurde das Konzept der Staatenunion entwickelt, hier trat auch der Continental Congress zusammen, um die Konföderation der Kolonien zu ratifizieren, hier wurde George Washington zum Führer der Revolution ernannt und schließlich wurde hier auch die Unabhängigkeitserklärung und später die Verfassung der Vereinigten Staaten geschrieben.

Während eines Stadtrundganges besuchten wir einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, u.a. die Independance Hall, in der die Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung unterzeichnet wurden, und den angrenzenden Pavillon, in dem die Freiheitsglocke hängt - Amerikas berühmtestes Symbol der Freiheit.

Danach fuhren wir weiter in Richtung Süden. Auf dem Weg durch die Staaten Delaware und Maryland passierten wir die Hafenstadt Baltimore an der Chespeake Bay. Am Nachmittag erreichten wir die Hauptstadt Washington D.C.

Nachdem wir uns etwas ausgeruht und frisch gemacht hatten, trafen wir uns um 17.30 Uhr in der Hotellobby. Von unserem Hotel in Arlington fuhren wir nach Washington hinein. Bis 21.00 Uhr hatte dann jeder die Gelegenheit, Washington auf eigene Faust zu erkunden. Von unserem Haltepunkt aus waren in wenigen Minuten das Weiße Haus sowie das Capitol zu erreichen. Auf der Rückfahrt zum Hotel hatten wir einen guten Blick auf die beleuchteten Monumente und Gebäude.

Dienstag, 23. September 1997

Gleich nach dem Frühstück starteten wir zu einer ganztägigen Besichtigungstour durch die amerikanische Hauptstadt, die viele Menschen für die schönste Stadt der Vereinigten Staaten halten.

Nachdem wir unsere örtliche Reiseleitung abgeholt hatten, fuhren wir zum Arlington National Friedhof. Auf diesem Friedhof liegen über 250.000 Soldaten und Veteranen aus allen Kriegen, an denen die USA direkt oder indirekt beteiligt war. Am Grabmal des unbekannten Soldaten sahen wir uns die stündlich stattfindende Wachablösung an, eine Zeremonie, die vielen unter die Haut ging. Anschließend besuchten wir die Gräber des 1963 ermordeten 35. Präsidenten der USA, John F. Kennedy, und des 1968 ermordeten Robert Kennedy.

Von Arlington aus ging es nach Washington zurück. Auf unserer Stadtrundfahrt entlang der vielen kostenlos zu besuchenden Museen (aus Zeitgründen war leider kein Besuch möglich), des Weißen Hauses und des Washington Monuments fuhren wir zum Korea Memorial, der Gedenkstätte an den Korea-Krieg. Von hier aus erreichten wir auch das nur wenige Gehminuten entfernte Lincoln Memorial mit der 6 m hohen beeindruckenden Marmorfigur Abraham Lincolns.

Um 12.00 Uhr trafen wir am Capitol Hügel ein, von dessen Aussichtspunkt man einen herrlichen Blick über den grünen Streifen der National Mall hat, der sich auf einer Länge von 2 km bis hin zum Lincoln Memorial erstreckt. Im Capitol tagt das größte Parlament der Welt. Hier finden die Tagungen des Senats und des Repräsentantenhauses statt. Auf den Stufen des Capitols brachten wir ein kleines Ständchen und machten ein Gruppenfoto.

Die Stadtrundfahrt wurde unterbrochen durch das Mittagessen in der ehemaligen Residenz des Deutschen Botschafters. Anschließend fand durch den Kulturattachè der Empfang in der Deutschen Botschaft statt. Um 17.00 Uhr erfolgte dann ein weiterer musikalischer Auftritt. Auf der großen Bühne im Old Post Office, dem zu einem modernen Geschäftszentrum umfunktionierten ehemaligen Hauptpostgebäude, gaben wir ein Konzert von ca. 45 Minuten. Anschließend wurde noch ein kurzer Zwischenstop an Amerikas Klagemauer, dem Vietnam Memorial, gemacht. Hier sind die über 58.000 Namen der im Krieg gefallenen und vermißten US-Soldaten eingemeißelt.

Nach einem erlebnisreichen Tag mit unzähligen neuen Eindrücken kehrten wir zum Hotel zurück. Nachdem wir uns etwas erholt und frisch gemacht hatten, trafen wir uns in der Hotellobby, um zu einem gemeinsamen Abendessen in ein Restaurant zu fahren.

Mittwoch, 24. September 1997

Nach dem Frühstück ging es in nördlicher Richtung zunächst in die Pennsylvannia Dutch Gegend nach Lancaster, wo die „Amish People“ leben. Sie sind Nachfahren der deutschen Siedler, die sich hier im 17. Jahrhundert niedergelassen hatten. SIe pflegen heute noch viele der damaligen Traditionen und sind ihrer religiösen Überzeugung treu geblieben. Auf einer Museumsfarm konnten wir uns ihre Lebens- und Arbeitsweise ansehen und erklären lassen. Auf dem Weg nach Norden kamen wir dann durch das Farmgebiet der „Amish People“. Dabei konnten wir beobachten, wie auf den Feldern mit Maulesel- und Pferdegespannen gearbeitet wurde.

Am Nachmittag gegen 16.30 Uhr trafen wir in Williamsport ein, einer typischen Kleinstadt, in der wir übernachteten. Nach einem gemeinsamen Abendessen im Hotel fuhren wir zur Konzerthalle. Auf Einladung des Gesangvereins Harmonia Williamsport gestalteten wir gemeinsam mit der „Renasz Band“ Williamsport ein Konzert von 2 Stunden.

Der Erlös dieses Konzertes kam der "Make a Wish Foundation" zugute. Diese Organisation erfüllt todkranken Kindern einen besonderen Wunsch, z.B. eine Reise nach Disney-World. Nach dem Konzert fand dann ein gemütliches Beisammensein im Clubhaus des Gesangvereins statt.

Donnerstag, 25. September 1997

Die heutige Strecke führte uns in nordwestlicher Richtung zu den Niagara-Fällen. Hier nahmen wir auch Abschied von den USA. Unser Hotel lag auf der kanadischen Seite der Niagara-Fälle. Bei einer kleinen Besichtigungstour der Fälle bekamen wir einen ersten kurzen Eindruck von diesem Naturwunder. Viele Mitglieder unserer Reisegruppe sind an diesem Abend auf den 236 m hohen Skylon Tower zur Aussichtsplattform hinaufgefahren, um einen Blick auf die beleuchteten Fälle zu werfen. Im Vergnügungsviertel mit Casino und anderen Vergnügungsstätten konnte dann jeder nach Lust und Laune sein Geld los werden.

Freitag, 26. September 1997

Heute vertieften wir nach dem Frühstück unsere Eindrücke vom Vortag. Dabei hatten wir auch Gelegenheit, mit der "Maid of the Mist" direkt bis zum Sprühregen der Fälle zu fahren oder, in Regenmäntel gehüllt, mit dem Lift 38 m in die Tiefe der Niagara-Fälle hinunterzufahren. Dort führte ein Tunnel zu drei verschiedenen Aussichtspunkten. Punkt 1 lag nur 8 m über dem Niagara River, Punkt 2 und 3 führten hinter die Wasserfälle.

Da die Wolken und die Nebelschleier direkt über den Fällen lagen, war der Hubschrauberflug über die Niagara-Fälle erst nach dreimaligem Anlauf am Nachmittag möglich. Innerhalb kurzer Zeit gab es einen schönen Spätsommertag, der für die Wartezeit entschädigte. Der Hubschrauberflug gehört sicher zu den schönsten Momenten der Reise.

Um 17.00 Uhr fuhren wir am Ontario See, der Weinanbaugegend der Provinz Ontario, entlang nach Toronto, der größten und - nach Ansicht vieler - auch schönsten Stadt Kanadas. 

Samstag, 27. September 1997

Nach dem Frühstück konnten wir uns auf einer Stadtrundfahrt von Toronto bezaubern lassen. Bei der Besichtigungstour sahen wir das Casa Loma, ein märchenhaftes Schloß im Herzen Torontos, das 1911 von Sir Henry Pellatt erbaut wurde, die Yonge Street, von wo aus die Straßen Torontos abgehen, die Universität und das Rathaus. Natürlich durfte auch der CN-Tower, das höchste freistehende Bauwerk der Welt, nicht fehlen. Mit dem Lift fuhren wir innerhalb von 58 Sekunden hinauf zur 342 m hohen Aussichtsplattform mit einer 10-15 qm großen gläsernen Bodenplatte.

Hier zu stehen hinterließ bei vielen ein mulmiges Gefühl. Von der Innenplattform aus konnte man dann noch auf das 447 m hohe "Space Deck" fahren. Von hier hatten wir einen herrlichen Blick über die 3-Millionen-Stadt Toronto. Auch konnte man in den Sky Dome sehen, das größte Stadion der Welt mit hydraulischer Überdachung. Am Nachmittag hatten wir im Eaton Center, einem Einkaufscenter mit Hunderten von Geschäften, Gelegenheit, die letzten Einkäufe zu tätigen.

Der letzte Abend unserer Reise war angebrochen. Um 20.00 Uhr trafen wir uns in einem Restaurant zu einem Abendessen. Gemeinsam nahmen wir in gemütlicher Runde Abschied vom amerikanischen Kontinent.

Sonntag, 28. September 1997

Heute hieß es endgültig Abschied nehmen. Um 11.30 Uhr wurde die Düsseldorfer Gruppe zum Flughafen gebracht. Die Frankfurter Gruppe hatte noch die Möglichkeit zu letzten Einkäufen, bevor es auch für sie zum Flughafen ging.

Nach dem Umsteigen in Chicago hieß es dann um 17.00 Uhr für die Düsseldorfer Gruppe und um 20.25 Uhr für die Frankfurter Gruppe "Good Bye Amerika"!

Die 11 Tage in den USA und Kanada waren wie im Fluge vergangen. Mit ein bißchen Wehmut, aber doch froh, wieder auf dem Heimweg zu sein, verließen wir den amerikanischen Kontinent.

Nach über 8 Stunden Flugdauer von Chicago nach Düsseldorf und Frankfurt landeten wir gegen 07.30 Uhr in Düsseldorf und gegen 11.00 Uhr in Frankfurt. Nach Erledigung der Einreise- und Zollformalitäten erfolgte dann die gemeinsame Rückreise nach Grafschaft. Hier kamen wir um 10.30 Uhr bzw. 15.00 Uhr müde, aber glücklich an.